Das niederbayerische Straubing hat eine lange Geschichte. So lassen sich erste Siedlungsspuren bereits um etwa 6000 v. Christus nachweisen. In römischer Zeit, seit ca. 70 n. Chr., entwickelte sich Straubing zu einem bedeutenden Militärstandort an der ostraetischen Donaugrenze.

1218 gründete der Wittelsbacherherzog Ludwig I. (1174 - 1232) "der Kelheimer"einen Kilometer donauaufwärts von der alten Siedlung, der „Altstadt", entfernt auf hochwassersicherem Gebiet eine „neue Stadt", wie u.a. in einem Chorbuch des Klosters Windberg überliefert ist: „Item anno domini MCCXVIII constructa est nova Strubinga".

In diesen wunderbar warmen Tagen des Mai und Juni 2018 feiert Straubing also das 800-jährige Gründungsfest, auch zu Ehren des Gründervaters Ludwig I, dem "Kelheimer", geb. am 23. Dezember 1173 in Kelheim, gest. am 15. September 1231 ebenda. Den Beinamen "der Kelheimer" erhielt er, weil er in Kelheim, wo er einem Attentat zum Opfer fiel, die lange Tradition der Wittelsbachischen Herrschaft über Bayern begründet hatte.

Auch gebürtig in Kelheim an der Donau - am 18. April 1948 -  ist Wolfgang A. Herrmann, von 1995 - 2019  Präsident der Technischen Universität München, TUM. Diesem "Wolfgang der Kelheimer" verdankt es Straubing - neben vielen anderen, dass zum 1. Oktober 2017 das vom Bayerischen Landtag einstimmig beschlossene Errichtungsgesetz zum TUM – Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit in Kraft trat. Damit ist der vierte Standort der Technischen Universität München (TUM) begründet. Der Festakt fand in Gegenwart von Ministerpräsident Horst Seehofer am 1. Oktober 2017 im Rittersaal des Straubinger Herzogschlosses statt. Der Neubeginn unter der Gesamtverantwortung der TUM signalisiert die interdisziplinäre Schwerpunktsetzung auf Biotechnologie und Nachhaltigkeit. Dieser Eintrag in RePaLi unter "Menschen, Recht schaffend" würdigt Herrmanns Engagment.
Im Jahre 2017 verlieh OB Markus Pannermayr Wolfgang A. Herrmann die Ehrenbürgerschaft der Stadt Straubing.

Aufgewachsen ist Herrmann - im Bild links - als Sohn eines Lehrers in der Dorfgemeinde Ihrlerstein oberhalb Kelheim gelegen. Er besuchte das Donau-Gymnasium Kelheim, wo er 1967 das Abitur ablegte. Anschließend studierte er Chemie an der TH München - ab 1970: TUM - als Stipendiat der Bischöflichen Studienstiftung Cusanuswerk, wo er 1971 beim späteren Nobelpreisträger Ernst Otto Fischer seine Diplomarbeit anfertigte. Er wurde 1973 mit einer Arbeit über optisch aktive Übergangsmetall-Komplexe bei Henri Brunner an der Universität Regensburg zum Dr. rer. nat. promoviert. Nach einem Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bei P. S. Skell an der Pennsylvania State University (USA) von 1975 bis 1976 habilitierte er sich 1978 an der Universität Regensburg mit einer Experimentalarbeit über „Organometall-Synthesen mit Diazoalkanen“.

  • 1979 erhielt er einen Ruf an die Universität Regensburg. 1982 wechselte er auf einen Lehrstuhl an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. 1985 wurde er Nachfolger von Ernst Otto Fischer auf dessen Lehrstuhl an der TU München und Vorstand am Anorganisch-Chemischen Institut. Von 1988 bis 1990 war er Dekan der Fakultät für Chemie.
  • Seit 1995 ist Wolfgang A. Herrmann Präsident der TU München. 1999, 2005, 2007 und 2013 wurde er als Präsident wiedergewählt. Er ist heute der am längsten amtierende Universitätspräsident in Europa.
  • Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der acatech – Nationale Akademie der Technikwissenschaften, der Royal Swedish Academy of Engineering Science und korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und des Kuratoriums der Konrad-Adenauer-Stiftung.
  • Im August 2010 positionierte sich Herrmann als einer von 40 Unterzeichnern des Energiepolitischen Appells, einer Lobbyinitiative der großen Stromkonzerne RWE, Vattenfall und E.ON, um die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke voranzubringen. Gleichzeitig setzt er sich für die „Grünen Technologien“ ein, die an der TU München langfristig als Forschungsschwerpunkte angelegt sind, z. B. Elektromobilität, Energieeffizientes Bauen und Planen.
  • Er ist Inhaber zahlreicher Ehrendoktorwürden deutscher und internationaler Universitäten sowie der höchstrangigen Auszeichung des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst.

Am 17. Oktober 2018 wurde Prof. Thomas Hofmann vom Hochschulrat der TUM als Präsident gewählt. Damit tritt er am 1. Oktober 2019 die Nachfolge von Prof. Wolfgang A. Herrmann an, der dann 23 Jahre lang die Geschicke der TUM - Technische Universität München - äußerst erfolgreich geleitet haben wird. Unter Herrmanns Führung wurde die TUM tiefgreifend reformiert und auf internationales Spitzenniveau geführt, sein Nachfolger ist seit 2009 Geschäftsführender Vizepräsident für Forschung und Innovation der TUM. Er hatte bedeutenden Anteil an den Erfolgen der TUM in der Exzellenzinitiative. 

Quellen: Dorit-Maria Krenn, Wikipedia, Präsidialbüro TUM

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