orgel swDie Unesco hat im Jahr 2017 den Orgelbau und die Orgelmusik als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Der bayerische Musikrat hat die Orgel zum Instrument des Jahres 2021 erwählt. In Deutschland gibt es schätzungsweise 50 000 Orgeln. Davon steht die größere Anzahl nicht in den Domen oder Städten, sondern in den Kirchen auf dem Lande. Eine kleine Konzertreihe - organisiert von Franz Schnieringer - hat im Jahr 2021 die Aufmerksamkeit auf einige historische Orgeln im Landkreis Straubing-Bogen gerichtet. Vorgestellt wurden acht Instrumente: 
Sonntag, 1. August, 16 Uhr: Hailing (Edenhofer jun. 1915)
Sonntag, 8. August, 16 Uhr: Westen (Edenhofer sen. 1881)
Sonntag, 15. August, 16 Uhr: Obergraßlfing (Heinßen 1836)
Sonntag,  22. August, 16 Uhr: Frauenhofen (Jakob Schmid 1903)
Sonntag, 5. September, 16 Uhr: Pürgl (16.-19. Jhdt.)
Sonntag, 12. September, Deutscher Orgeltag 2021 - 14 Uhr: Hofdorf (1740/1850),
13 Uhr und 15.30 Uhr Orgelführungen Windberg
Sonntag, 19. September, 16 Uhr: Heilig Kreuz (Hechenberger 1885)
Sonntag, 26. September, 16 Uhr: Hadersbach (Anton Ehrlich 1842)

Es spielten Peter Hilger, Stefan Seyfried, Maria Loichinger und Franz Schnieringer.
Weitere Mitwirkende: Juliane Schenk - Sopran, Fred Flassing - Violoncello, Julia Benkert - Sopran

aus der Vita der Interpreten:

Flassig, Dr. Fred - Westen

Der Cellist und Gambist Fred Flassig, in München geboren, studierte nach Cellounterricht bei Ruprecht von Castell, Liselotte Richter, Prof. Kurt Engert und Prof. Fritz Kiskalt an der Hochschule für Musik in München bei Prof. Johannes Fink. Auf Meisterkursen bei Siegfried Palm, William Pleeth, Wieland Kuijken, Nikolaus Harnoncourt und Christophe Coin bildete er sich weiter. Er erhielt Stipendien für Interpretationskurse beim Alban-Berg-Quartett und bei Alfred Brendel. Studien auf dem Barockcello und der Viola da Gamba (Meisterklassendiplom 1990) schlossen sich an. 1997 promovierte er in Musikwissenschaft über „die solistische Gambenmusik in Deutschland im 18. Jahrhundert“. Mit seinem Ensemble für Alte Musik erhielt er 2009 den Kulturförderpreis der Stadt Regensburg.
Foto: privat

Hilger, Peter - Heilig Kreuz

Kirchenmusiker und Musikpädagoge
. Nach seinem Abitur studierte er Kirchenmusik und Musikpädagogik an der Hochschule für Kirchenmusik in Regensburg.
 Er war die letzten Jahre im Pfarrverband Eichendorf tätig und ist seit September 2016 hauptamtlicher Kirchenmusiker in Windberg.
Foto: privat

 

Benkert, Julia - Obergraßlfing

Julia Benkert (geb. Jurgasch) studierte Lehramt Musik für Gymnasium und Gesangspädagogik in Regensburg. Bei namhaften Künstlern wie Kurt Widmer, Gerold Huber, Ruth Ziesak und Sibylla Rubens bildete sich die Sopranistin fort. Der Schwerpunkt ihres solistischen Schaffens liegt im Bereich Konzert, Oratorium und Lied. Viele Jahre konnte man sie in renommierten Ensembles wie dem ChorWerk Ruhr, der Gächinger Kantorei Stuttgart, dem Vocalconsort Berlin oder dem Kammerchor Stuttgart hören, wo sie mit namhaften Dirigenten wie Florian Helgath, Helmuth Rilling, Frieder Bernius, Hans-Christoph Rademann und Jeffrey Tate zusammenarbeitete. Regelmäßig trat sie dabei auch als Chorsolistin auf und wirkte bei CD-Produktionen mit.
Foto: privat

Loichinger, Maria - Frauenhofen, Hadersbach

Maria Loichinger legte am Ursulinengymnasium in Straubing das Abitur ab. Nach Studien in Musikwissenschaften an der Universität Regensburg folgte ein Studium der Katholischen Kirchenmusik an der „Hochschule für Musik und Theater München“, das sie mit einem künstlerischen Bachelor abschloss. Im Rahmen des ERASMUS Stipendiums vertiefte sie ihre Fähigkeiten in den Instrumenten Orgel und Cembalo bei Prof. Lorenzo Ghielmi an der „Civica Scuola di Musica Claudio Abbado“ in Mailand. Derzeit studiert sie Schulmusik an Gymnasien an der „Hochschule für Musik und Theater München“. Meisterkurse und Stipendien ergänzen ihre musikalische Ausbildung. Für ihr besonderes musikalisches Engagement wurde sie mit dem Angela-Merici-Preis der Ursulinen-Schulstiftung ausgezeichnet. Maria Loichinger ist Chorleiterin in der Pfarrei St. Quirin in München-Aubing und folgt Konzertengagements im In- und Ausland.
Foto: privat

Seyfried, Stefan - Hofdorf

Die ersten Berührungspunkte mit Musik, fanden bei Stefan Seyfried in der fränkischen Heimat, nahe Bamberg, wo er geboren wurde statt. Nach dem Besuch der Berufsfachschule für Musik in Kronach mit den Hauptfächer Klavier und Kirchenmusik zog es ihn nach Regensburg an die damalige Fachakademie für Kirchenmusik und Musikerziehung, die er mit dem Examen in Kirchenmusik (u.a. bei Wolfgang Hörlin, Karl Norbert Schmid, Roland Büchner) und der staatliche Musiklehrerprüfung (u.a. Karl Friedrich Wagner, Franz Prechtl) abschloss. Zahlreiche weitere Studien in Orgel Literatur (Norbert Düchtel), Kurse in Orgelimprovisation (u.a. bei Daniel Roth, Peter Planyavsky, Anders Bondenmann, Thierry Escaich und Wolfgang Seifen) folgten. Später entdeckte er auch die historischen Tasteninstrumente für sich.
Kam er während des Studiums schön öfters mit dem Cembalo in Berührung, so entdeckte er auch die immense Vielfalt von Tafelklavier, Hammerflügel (Michael Günther) und Clavichord (Jaroslav Tuma), dessen formbarer und flexibler Klang ihn immer mehr faszinierte.
Foto: privat

Stefan Seyfried wirkt in verschiedenen Ensembles als Continuospieler, ist stellvertretender Leiter der Kreismusikschule Straubing-Bogen und Kirchenmusiker in St. Johannes in Straubing-Ittling.
Seine Konzerte führen ihn ins In- und Ausland aber auch als Continuo Begleiter ist er sehr gefragt.

Schenk, Juliane - Hailing

Juliane Schenk war Solistin am Deutschen Nationaltheater Weimar, am Stadttheater Fürth, am Theater Hof und am Theater Plauen-Zwickau sang Juliane Schenk zahlreiche Rollen ihres Fachs. Deutschlandradio portraitierte die Sängerin in einem Radiofeature („Eine exzellente Sängerin“, Deutschlandradio 2011) Mit ihrer ausdrucksstarken Stimme war sie u.a. als Fiordiligi (Cosi fan tutte), Donna Elvira (Don Giovanni), Rosalinde (Die Fledermaus), Agathe (Der Freischütz), Rosina (Der Barbier von Sevilla), Titania (Ein Sommernachtstraum), Lola Blau (Heute Abend: Lola Blau) und als Wirtin (Im weißen Rössl) zu hören. Außerdem ist sie regelmäßig als Solistin im Konzert zu erleben. Zusammen mit dem Leipziger Gitarrist Franz Hartmann spielte sie das Gesamtwerk für Stimme und Gitarre des zeitgenössischen Komponisten Ernesto Cordero ein. („Entre guitarra y voz“, Auryn 2017) Juliane Schenk wurde in Westfalen geboren, studierte Gesang in Köln, Lyon und Weimar und schloss ihr Studium mit dem Konzertexamen ab.
Foto: privat

Schnieringer, Franz - Hailing, Westen, Obergraßlfing, Fraunhofen, ...

Geboren 1961 in Straubing, studierte ernach dem Abitur am musischen Gymnasium Kirchenmusik an der Musikhochschule München und Musikwissenschaft an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Von 1990 bis 1997 war er als Korrepetitor und musikalischer Leiter am Theater an der Rott in Eggenfelden engagiert. Seit 1998 ist er Leiter des Straubinger Volkschors, unterrichtet am Anton-Bruckner-Gymnasium und ist als Organist tätig. 1989 erhielt er den Kulturförderpreis der Stadt Straubing.
Foto: Stefan Frank


All diese Konzerte hat der Kulturförderverein medial begleitet und auf der Seite RePaLi veröffentlicht. Hier daraus ein Beispiel des Eröffnungskonzerts in Hailing am 1. August 2021:

Sonntag, 1. August 2021, 16 - 17 Uhr: St. Pauli Bekehrung

Orgel: Ludwig Edenhofer jun., Deggendorf, Opus 121, aus dem Jahr 1915

Franz Schnieringer (Orgel) und Juliane Schenk (Sopran) spielen und singen Werke u. a. von J. Rheinberger, J. Renner jun., A. Dvorak, C. Franck, Ch. Gounod

Prospekt und Disposition der Orgel:


Fotos: pk
Pneumatische Taschenladen, freistehender Spieltisch

I. Manual
(C-f3): 

-Prinzipal 8 ́ 
-Gamba 8 ́ 
-Tibia 8 ́ 
-Oktave 4 ́
-Mixtur 3f. 2 2/3 ́ 
II.Manual
(C-f3), schwellbar:    

-Gedackt 8 ́
-Salizional 8 ́
-Traversflöte 4 ́ 
Pedal
(C-d0):

-Subbass 16 ́
-Violon 8 ́ 

-Superocktavcopel I.M  -  Superocktavcopel II.-I. M
-Subocktavcopel I.M     -  Subocktavcopel II.-I. M
-Manualcopel                -  Pedalcopel II. M
-Pedalcopel I.M             -  Pianopedal Absteller

 

 

Auf dem Programm des Eröffnungskonzertes des Orgelzyklus stand u. a. das Praeludium C-Dur op 41 Nr. 1 von Joseph Renner (1873-1934). Diese Aufnahme ist ein Livemitschnitt aus der Kirche in Hailing:


Sollte Renner als Regensburger Domorganist im Jahr 1915 bei der Orgelweihe der Edenhofer-Orgel in Hailing anwesend gewesen sein, hat er vermutlich dieses sein Werk gespielt - nach F. Sch.

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